Zauberpflanzen

Selbst Tiere, und seien sie noch so primitiv, fressen nicht einfach alles, was grün ist. Jedes Lebewesen, das sich von Pflanzen ernährt, hat seine speziellen Vorlieben und Abneigungen. Natürlich ist das auch beim Menschen nicht anders. Vermutlich bereits im Paläolithikum, spätestens jedoch seit der Jungsteinzeit haben Menschen aber auch damit begonnen, mit Pflanzen und deren Wirkungen zu experimentieren. Bereits vorher waren eine Reihe von Pflanzen und Kräutern als "nahrungstauglich", unbekömmlich oder giftig erkannt worden, doch nun erkannte man, dass einige Pflanzen, selbst wenn sie nicht schmeckten, andere, oft heilsame Wirkungen hatten. Und auch bei den giftigen Pflanzen erkannte man, dass manche in geringerer Dosis halluzinogene und berauschende Wirkungen hervorbrachten. Dies führte in Verbindung mit dem Glauben an die allbelebte Natur zur Vorstellung, dass man mit diesen Zauberpflanzen mit Geistern und Dämonen in Verbindung treten könnte.
Wer sich mit Heil- und Zauberkräutern gut auskannte, war in früheren Gesellschaften im Allgemeinen in seiner Gemeinschaft hoch angesehen und geachtet und hatte oft einen priesterartigen Status. Erst mit der Verdammung alter Glaubensvorstellungen, besonders im Mittelalter, geriet auch die Kenntnis um diese alten Lehren in Verruf und diese Menschen wurden als Hexen und Zauberer verfolgt. So steht schon im Alten Testament "Eine Zauberin sollst du nicht leben lassen" (Exodus: 22, 12-28). Man mag dem alten Geisterglauben gegenüber stehen wie man will, unbestreitbar bleibt die Tatsache, dass viele Pflanzen nicht nur als Nahrungsmittel verwendbar sind, sondern auf unseren Körper heilsame, aber auch andere Wirkungen entfalten können, die zu einer Erweiterung des Bewusstseins führen können.

Pflanzenporträts